- Bell
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Bẹll,1) Acton, Pseudonym der englischen Schriftstellerin Anne Brontë.2) Alexander Graham, britisch-amerikanischer Physiologe und Erfinder, * Edinburgh 3. 3. 1847, ✝ bei Baddeck (Provinz Nova Scotia, Kanada) 2. 8. 1922, Sohn von 3); begann als Taubstummenlehrer, wanderte 1870 nach Kanada aus und wurde 1873 Professor für Stimmphysiologie an der Universität Boston. Bell beschäftigte sich besonders mit der Umwandlung von Schallschwingungen in elektrischen Strom- oder Spannungsschwankungen, die über elektrische Leitungen übertragen und anschließend wieder in Schallschwingungen rückverwandelt werden konnten. Der dazu entwickelte Apparat stellte das erste brauchbare, von T. A. Edison durch Verwendung des Kohlemikrofons verbesserte und im Prinzip noch heute verwendete Telefon dar (1876 patentiert). Bell gilt daher als »Vater der Telefonie«, obwohl schon 1860 P. Reis Sprache auf elektrischem Weg übertragen und gleichzeitig mit Bell auch E. Gray ein Telefon entwickelt hatte. Aus der 1877 gegründeten Bell Telephone Company ging 1885 die American Telephone and Telegraph Company hervor.3) Alexander Melville, britisch-amerikanischer Sprachwissenschaftler, * Edinburgh 1. 3. 1819, ✝ Washington (D. C.) 7. 8. 1905, Vater von 2). Sein Hauptwerk »Visible speech: the science of universal alphabetics« (1867) diente als Grundlage für internationale phonetische Alphabete.4) Andrew, britischer Geistlicher und Pädagoge, * Saint Andrews (Schottland) 27. 3. 1753, ✝ Cheltenham 27. 1. 1832; tätig in Indien (Madras); gründete, ähnlich wie J. Lancaster, Schulen, in denen ältere Schüler (als »Monitoren«) paarweise die jüngeren unterrichteten (bell-lancastersche Unterrichtsmethode, Monitorensystem, Monitorsystem).5) Sir (seit 1832) Charles, britischer Anatom, Chirurg und Physiologe, * Doun in Monteath (Schottland) November 1774, ✝ Hallow Park (bei Worcester) 28. 4. 1842; war seit 1828 Professor in London, seit 1836 in Edinburgh; entdeckte die Verteilung der sensiblen und motorischen Nerven im Rückenmark (Bell-Magendie-Gesetz). Seine Forschungen sind in dem Werk »Exposition of the natural system of the human body« (1824) niedergelegt.6) Currer, Pseudonym der englischen Schriftstellerin Charlotte Brontë.7) Daniel, amerikanischer Publizist und Soziologe, * New York 10. 5. 1919; war 1958-69 Professor an der Columbia University (New York), 1969-89 an der Harvard University; verfasste Werke über die Entwicklung und Zukunft der von Wissenschaft und neuen Technologien strukturierten »nachindustriellen Gesellschaft«, in der es zu neuen Widersprüchen und Konflikten jenseits der alten Klassen- und Schichtungsgesellschaft kommt. Er wies darin auf globale (Überbevölkerung, Umweltgefährdung, Rohstoffverknappung u. a.) und kulturelle Probleme in westlichen Gesellschaften hin sowie auf die zunehmende Gefährdung der gesellschaftlichen Ordnung durch einen hedonistischen Individualismus (Wertewandel).Werke: The coming of postindustrial society (1973; deutsch Die nachindustrielle Gesellschaft); The cultural contradictions of capitalism (1976; deutsch Die Zukunft der westlichen Welt, auch unter dem Titel Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus); The winding passage (1980).8) Ellis, Pseudonym der englischen Schriftstellerin Emily Jane Brontë.9) George Kennedy Allen, britisch anglikanischer Theologe, * Hayling Island (County Hampshire) 4. 2. 1883, ✝ Canterbury 3. 10. 1958; seit 1929 Bischof von Chichester, 1932-34 Vorsitzender von »Life and Work«, der »Bewegung für Praktisches Christentum«, 1934-38 Vorsitzender von dessen Exekutivkomitee. Bell war während des Zweiten Weltkrieges Mittler zwischen Kreisen der deutschen Widerstandsbewegung und der britischen Regierung und verhalf vielen jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland zum Asyl in Großbritannien; geriet durch seine Verurteilung des flächendeckenden Bombenkriegs gegen Deutschland in Gegensatz zur Regierungspolitik. 1945 nahm er an den Verhandlungen teil, die zum »Stuttgarter Schuldbekenntnis« führten; 1948 Vorsitzender des Zentral- und Exekutivausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen.E. H. Robertson: Unshakeable friend. George B. and the German churches (London 1995).10) Johannes, Politiker, * Essen 23. 9. 1868, ✝ Würgassen (heute zu Beverungen) 21. 10. 1949; Rechtsanwalt; 1912-18 und 1920-33 Mitglied des Reichstags (Zentrum) sowie 1919-20 Mitglied der Nationalversammlung, 1920-26 Vizepräsident des Reichstags, 1919-20 Reichskolonial- und Reichsverkehrsminister, 1926-27 Reichsjustizminister Er unterzeichnete 1919 mit Reichsaußenminister Hermann Müller den Versailler Vertrag.IIBell[englisch, bel], Glocke.
Universal-Lexikon. 2012.